Vita

Prof. Ulf KlausenitzerProf. Ulf Klausenitzer absolvierte sein Musikstudium in Frankfurt am Main, Köln und Basel u. a. bei Henryk Szeryng und Leonid Kogan sowie dem „Amadeus-Quartett ".

Neben seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter und Intendant des Bayerischen Kammerorchesters, das er 1979 gründete und 28 Jahre leitete, führte ihn seine musikalische Karriere als Dirigent und Geiger mit zahlreichen hervorragenden Orchestern, Dirigenten und Musikern zusammen, Wegbegleiter waren Morton Feldman als Kammermusikpartner, Arvo Pärt, und Karl-Heinz Stockhausen, die für ihn komponierten, Mikis Theodorakis, Daniel Barenboim, Christian Thielemann und Pierre Boulez.

Zuvor war Klausenitzer Konzertmeister in Mannheim, Nürnberg und Saarbrücken. Bis 2010 war er Mitglied und Vorstand bei den Bayreuther Festspielen.

Als Kammermusiker ist Ulf Klausenitzer Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs Genf. Für seine Tätigkeiten als Dirigent und Solist wurde er mit zahlreichen Kulturpreisen ausgezeichnet, u. a. dem Bayerischen Staatsförderpreis, dem Siemens-Kulturförderpreis und dem Kulturpreis des Bezirks Unterfranken. Das von Ihm initiierte Kinderprojekt „Musik zum Anfassen“ erhielt den Inventio-Preis des Deutschen Musikrats.

2012 nahm Ulf Klausenitzer wegen seines Wirkens für die europäische Integration den Bata-Kulturpreis der tschechischen und slowakischen Republik entgegennehmen.

Gemeinsam mit Yehudi Menuhin gründete er die Organisation LMN (LiveMusicNow) Franken, die hochbegabte Studenten mit Konzerten in sozialen Einrichtungen fördert.

2008 leitete er das 1. India-German-Confluence-Festival, den All-Indian-Violin-Competition und dirigierte als Premiere in Indien Musik von Chr. W. Gluck. Ulf Klausenitzer gastiert weltweit als Dirigent und Geiger und ist Professor für Violine und Kammermusik an der staatlichen Hochschule für Musik in Nürnberg.


Pressezitate

„... ein Klangkörper, der alle Klangfarben von sphärisch bis sinfonisch mit hoher Präzision und auch der nötigen Inspiration verwirklichte.“

(Main-Echo Aschaffenburg)

 

„Jenseits musealer Klebrigkeit pflegt das Bayerische Kammerorchester unter Ulf Klausenitzer einen lebendigen ... Mozartstil, der immer wieder spannungsvolle Hörerlebnisse bescherte.“

(FAZ)

„Ein Ensemble und Dirigent mit Ausstrahlung. Musiker, die, jeder für sich, Talent haben, ... Virtuosen, motiviert bis in die Haarspitzen, die mit Respekt und Betroffenheit Musik als eine Botschaft hinaustragen.“

(Brabant Nieuwsblad, Niederlande)

„Das Orchester unter der Leitung von Ulf Klausenitzer erreichte mit einem schlanken, durchsichtigen Klang und sehr fließend abgestufter Dynamik hohe Aufmerksamkeit.“
(Frankfurter Rundschau)

 

„Ensemble mit internationaler Bedeutung ... Ulf Klausenitzer und das Bayerische Kammerorchester.“

(Main-Echo)

Geschichtliches

Quo vadis, Kammerorchester?
Intendant Ulf Klausenitzer tritt beim Bayerisches Kammerorchester von allen Ämtern zurück. Eine Ära geht zu Ende - Ulf Klausenitzer gründete und leitete das Bayerische Kammerorchester aus exzellenten Profimusikern fast 30 Jahre.



Die Nachricht schlug in den Kulturbetrieb Unterfrankens ein wie die sprichwörtliche Bombe. Ende März legte Professor Ulf Klausenitzer nach 28 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Gründer und künstlerischer Leiter des "Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau" alle mit dem Orchester verbundenen Ämter nieder. Was - um ein passendes Bild zu gebrauchen - im Fußballsport dem freiwilligen Amtsverzicht von Uli Hoeneß beim FC Bayern München gleichkäme, bewegt seitdem die kulturpolitischen Gemüter in und um Bad Brückenau. Was sind Klausenitzers Motive, was hat ihn zum Aufgeben bewegt? , ist die am häufigsten gestellte Frage. Klausenitzer erklärte auf diese Frage gegenüber den Medien, dass ein stimmiges Orchesterprofil für ihn nicht mehr erkennbar sei. Aber die Gründe liegen wohl tiefer: Klausenitzer, der als Professor an der Musikhochschule in Nürnberg unterrichtet, hatte für die Zukunft viele Ideen, die er mit dem Orchester gern umgesetzt hätte. Dennoch fühlte er sich zuletzt vom Vorstand des Vereins aus finanziellen Erwägungen offenbar zu sehr gebremst. "Die Kunst hatte in dem Gremium keinen Fürsprecher mehr", lautet sein Fazit. Dazu kam die Ablehnung der geplanten Freiluft-Arena "Teatro" im Wernecker Schlosspark und der daraufhin erfolgte Umzug des Orchesters nach Bad Brückenau, die das Ensemble finanziell belasteten. Zudem fehlten aus Klausenitzers Sicht Mittel für anspruchsvolle Projekte wie bei den gemeinsamen Großprojekten mit Latin-Rocker Santana, Jazz-Schlagzeuger Pete York oder dem Kabarettisten Gerhard Polt. Klausenitzers bitteres Fazit: "Ein Überschuss an Kreativität, einen Unterschuss an Geld!"

Aus"Leporello"